Labdoo – Die Power eines Netzwerks
Im Rahmen der Übergabe des Spendenschecks bekam Marc Alvarado von Ralf Hamm einen tiefen Einblick in die beeindruckende Arbeit von Labdoo. Eine Lieferung mit einer dreistelligen Zahl an Notebooks hatten zwei freiwillige Helfer mit einem gemieteten VW-Bus aus Frankfurt abgeholt und in die Garage von Ralf gebracht.
Am Beispiel der Rechnerspende einer Privatperson erläuterte Ralf anschließend den weiteren Prozess:
Nach einer ersten äußerlichen Untersuchung des Rechners auf Beschädigungen beginnt die Umwandlung in ein Arbeitsgerät für Lernzwecke auf unterschiedlichen Niveaus. So werden Nutzer:innen dabei unterstützt, nicht nur Schul-, sondern auch Hochschulabschlüsse zu erwerben.
- An erster Stelle stehen die Vorbereitung des BIOS und die sichere Löschung sämtlicher Daten.
- Anschließend erfolgt die automatisierte Betankung mit einem umfangreichen Softwarepaket (Linux und OpenSource). Dazu gehören zahlreiche Lernprogramme, die mehrsprachig und auch offline nutzbar bereitgestellt werden.
- Sobald die Rechner einsatzbereit sind, werden sie mit einer Dokumentation an Freiwillige/Paten verschickt. Die Sprache der Dokumentation und der Softwarepakete richtet sich nach dem Zielland, in denen die Rechner eingesetzt werden sollen.
Der gesamte Prozess ist von hoher Professionalität und Effizienz geprägt. So kann die reine menschliche Arbeitszeit zum Aufbereiten eines Rechners auf etwa 15 Minuten begrenzt werden. Der Rest läuft automatisiert. Dabei fallen durchschnittlich etwa Kosten von 10,00 € pro Rechner – inklusive der benötigten Ersatzteile (wie Akku, Tastatur, Panels) und Kosten für das weitere Handling (Porto, Versand, Transport, Druckkosten für Manuals in verschiedenen Sprachen).
Labdoo kann sich in seiner Arbeit auf ein Netzwerk von mehreren hundert Helfer:innen und Spenden-Partnern bundesweit verlassen. Hier zeigt sich die volle Power einer Community engagierter Menschen, die nicht nur Ressourcen durch Wiederverwertung einsparen wollen, sondern auch Bildung und den Zugang zu IT für benachteiligte Gruppen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ermöglichen. Einzelheiten, wo überall die aufbereiteten Laptops neue Nutzer:innen finden, könnt ihr auf der Homepage von Labdoo nachlesen.
Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen können außer Dienst gestellte Laptops spenden. Diese sollten nicht älter als zwölf Jahre sein (sprich mindestens Windows 7 und jünger als Betriebssystem haben). Labdoo freut sich auch über Unterstützung bei der weltweiten Distribution, wie beispielsweise Platz im Container oder Mitnahme auf Dienstreise. Auch persönliche Patenschaften sind möglich.
Seit 2012 hat Labdoo bereits über 52.000 Rechner in alle Welt versandt, wobei allein rund 24.000 in der Garage von Ralf Hamm in Mülheim an der Ruhr aufbereitet wurden. Das ist eine beeindruckende Zahl, hinter der der Einsatz eines Netzwerks Ehrenamtlicher steht, die Menschen weltweit zu Lernerfolgen verhelfen. Wir sind stolz, mit unserer Spende von 1.000 € einen kleinen Beitrag hierzu leisten zu können.