Besuch des Microsoft Experience Center EMEA erlaubt Blick in die Zukunft
Bericht über das Treffen der mbuf Themengruppe Workplace Management am 12. November 2025 in der Microsoft Deutschland Zentrale in München.
Die Gruppenleiter Frank Boerger und Frank Seifert konnten sich über ein starkes Interesse an diesem Treffen freuen: Fast dreißig Spezialisten für Client and Workplace Management waren in die bayrische Landeshauptstadt gereist, um in der Microsoft Deutschlandzentrale aus erster Hand Informationen über künftige Technologien und die Weiterentwicklung von Softwarelösungen zu bekommen. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass überwiegend neue Gesichter dort zusammenkamen – ein Phänomen dieser Gruppe, weil in der Regel auf die Agenda abgestimmt die Experten für ein spezielles Thema zu den Treffen erscheinen. Das Vorabendtreffen im traditionsreichen Wirtshaus brunnwart eröffnete darüber hinaus die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen aus dem Tagesgeschäft auszutauschen.
Am darauffolgenden Morgen begrüßte Microsoft die Teilnehmer im Experience Center EMEA, ein durchaus exklusives Erlebnis, da Microsoft dort eigentlich nur IT-Verantwortliche seiner Großkunden empfängt. Mit dem Experience Center EMEA ermöglicht Microsoft einen Blick in die Zukunft – oder besser gesagt einen Blick darauf, wie Microsoft künftige Entwicklungen erwartet. Natürlich steht das Thema AI dabei im Zentrum der Betrachtung. Zusammen mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft werden (teils noch experimentelle) Anwendungsfälle gezeigt, wie zum Beispiel das automatisierte Führen und Füllen von Patientenakten anhand von Patientengesprächen (Anamnese auf Basis einer Transskription) oder Sprachsteuerung im Automobilbereich bis hin zu Autos, die sich selbständig Werkstatttermine buchen. Die Zukunft wird hier in weitergehender Automatisierung skizziert, bei der dann Agentic AI Systeme eigenständig miteinander kommunizieren. Was alles heute schon möglich ist, ist in der Tat beeindruckend. Doch aus dem Teilnehmerkreis wurden auch kritischen Gedanken laut: Sind die Anwender, also die Menschen, die mit solchen Systemen umgehen sollen, schon so weit? Wie zuverlässig sind die Arbeitsergebnisse und Entscheidungen der KI? Sind die Systeme so (zugriffs-)sicher, dass Missbrauch und unberechtigte Zugriffe verlässlich verhindert werden können?
Peter Lenzke, Principal Product Manager Entra ID bei Microsoft Deutschland, stellte anschließend in einem sehr ausführlichen Beitrag die Features der cloudbasierten Microsoft Administrationsumgebung Entra Suite vor. Microsoft Entra Suite kombiniert die Steuerung von Netzwerkzugriffen und das Identitätsmanagement sowie den Identitätsschutz mit Governance- und Identitätsüberprüfungslösungen und ermöglicht auf diesem Weg die Umsetzung einer Zero Trust Architektur sowie die Bereitstellung einer Dokumentation nach den gesetzlichen Vorgaben. Letztendlich geht es darum, geringstmögliche Zugriffsrechte zu erzwingen, gleichzeitig aber den notwendigen Zugriff auf Ressourcen sicher zu gewähren. Voraussetzung ist unter anderem, dass die Verwaltung von Endgeräten in der Cloud erfolgt (Microsoft Intune als cloudbasierte Lösung für das Unified Endpoint Management) und cloudbasierte Dienste wie Entra ID für die Identitäts- und Zugriffsverwaltung (Identity and Access Management, IAM) eingesetzt werden.
Zwei Dinge – so die Erkenntnis – gewinnen damit an Bedeutung:
- Zum einen wachsen Verantwortungsgebiete in der IT weiter zusammen, Zuständigkeitssilos werden weiter aufgebrochen, weil Securityaspekte und Zugriffsrechte gesamtsystemübergreifend betrachtet werden müssen.
- Zum anderen scheinen die Zeiten einer on prem basierten Verwaltung von Geräten und Ressourcen endgültig vorbei zu sein.
Letzteres ist auch in den mbuf Mitgliedsunternehmen zu erkennen: Dort wo noch SCCM als Basis der Geräte- und Ressourcenverwaltung dient, steigen die Unternehmen intensiv in die Transformation in Richtung Intune ein. Dies nimmt die Gruppe Workplace Management zum Anlass, um im kommenden Jahr einen regelmäßigen Online-Stammtisch zum Thema „Umstieg von SCCM zu Intune“ anzubieten. Nähere Informationen hierzu folgen.
Im letzten Block stellte Frank Boerger ein M365 Copilot Pilotprojekt im Hause TÜV Nord vor: Im Sommer dieses Jahres in einem Workshop wurden 32 mögliche Anwendungsfälle für den Einsatz des M365 Copilot identifiziert und entsprechende Nutzungsmöglichkeiten geschaffen. Der Schwerpunkt der Anwendungsfälle lag in der Erstellung von Protokollen oder der Zusammenfassung von umfangreicheren Inhalten – nicht zuletzt auch von E-Mail-Eingängen nach Ende des Urlaubs. 88 Prozent der Pilotuser fanden die Pilotphase ab Juni 2025 hilfreich und unterstützend für ihre Arbeit. 83 Prozent der Nutzer verwenden M365 Copilot mehrmals pro Woche, 45 Prozent täglich oder sogar mehrmals täglich, was für eine hohe Akzeptanz spricht. Erstaunlich hoch war die durchschnittliche Zeitersparnis: Die Nutzung von M365 Copilot ermöglicht pro Mitarbeitendem eine durchschnittliche Zeitersparnis von etwa 2,5 Stunden pro Woche bei der Inhaltserstellung und Protokollierung von Meetings. 80 Prozent der Nutzer wären enttäuscht, wenn sie M365 Copilot nicht mehr verwenden könnten. 96 Prozent der Nutzer planen, M365 Copilot auch in Zukunft zu nutzen. Aber es wurden auch weitere wichtige Erkenntnisse gewonnen: Die Klassifizierung von Dokumenten und damit einhergehend das Berechtigungsmanagement müssen noch weiter optimiert werden und gezielte Schulungen zu den Themen MS Teams, OneDrive und SharePoint verbessern Zusammenarbeit und effektive Nutzung von M365 Copilot.
Wer Interesse hat, sich als Verantwortlicher für Client und Workplace Management in dieser mbuf Gruppe einzubringen, der nimmt bitte Kontakt mit der mbuf Geschäftsstelle (info@mbuf.de) auf. Für das kommende Jahr sind wieder zwei Treffen angedacht. Mögliche Themen sind Entra-only-Konzepte, die Ablösung von SCCM Umgebungen, Paketierungstools und Paketierungsmethoden oder die Einbindung vom Clientmanagement in ITSM Umgebungen – weitere Themen sind im Backlog im Teams Kanal der Gruppe zu finden.
