Jeder redet darüber, alle arbeiten (angeblich) daran: die Digitale Transformation.

Aber was ist das eigentlich? Und was ist ein Holzweg?

Fangen wir mal mit der einfacheren Frage an: Sich auf dem Holzweg zu befinden heißt, sich nicht vom Ausgangsort A zum Zielort B zu bewegen, sondern irgendwo im Wald auf einem Holzrückeweg unterwegs zu sein. Und damit auf einem Weg, der nirgendwo hinführt.

In Sachen Digitaler Transformation befinden wir uns sehr schnell auf dem Holzweg, wenn wir nicht verstehen, dass Digitale Transformation viel mehr ist als eine Digitalisierung bestehender Prozesse.

Ein Beispiel hierzu: Früher gab es ein Ereignis, Fotographen und Reporter haben das festgehalten, es wurde ein Bericht geschrieben, in der Redaktionskonferenz wurde darüber entschieden wo der Artikel platziert wurde und der Zeitungsleser hat dann den Bericht gelesen. Oder es war ein Filmteam vor Ort. Ein Aufnahmeleiter hat entschieden wo die Kameras platziert werden. Ein Regisseur hat entschieden, welche Kameraeinstellung gerade über den Sender geht. Dies sind klare Prozessketten. Eine Kette mit Entscheidungsträgern in jedem Prozessschritt. Heute filmen beliebig viele Leute ein Ereignis und teilen dies sofort über die Sozialen Medien. Kein Fotograph, kein Reporter, kine Kameraleute, keine Regisseure, keine Redaktionskonferenz, keine Entscheidungen mit Filterfunktion.

Andere Beispiele: Systeme mit Künstlicher Intelligenz (KI) werden Teile der Rechtsberatung übernehmen, Robots werden im Krankheitsfall erster online-Ansprechpartner für Patienten sein, Flugtickets in Papierform werden der Vergangenheit angehören, Suchmaschinen wie Google haben Nachschlagewerke wie Brockhaus längst verdrängt.

Was heißt das für die „Prozessbeteiligten“?

Viele typische „Prozessbeteiligten“ werden in naher Zukunft verschwinden. Berufsbilder werden sich verändern. Ganze Prozessketten werden verschwinden.

Prof. Klemens Skibicki erläutert das in seinen Vorträgen sehr greifbar und nachvollziehbar – wie zum Beispiel hier auf einer Tagung vor Lehrkräften.

Digitale Transformation bedeutet nicht, alte Prozesse und Verfahrensweisen digital zu unterstützen.

Digitale Transformation ist nicht allein eine Frage der technischen Möglichkeiten.

Digitale Transformation bedeutet, global vernetzt in Echtzeit miteinander zu agieren.

Digitale Transformation bedeutet aber auch – zumindest im Consumer-Bereich – die Demokratisierung von Information: Der Kunde entscheidet eigenständig darüber, welche Information er wann und auf welchem Weg an sich ranlässt. Es ist leicht nachvollziehbar, dass dies eine komplette Neuorientierung von Werbung und Marketing bedeutet. Die Push-Information zum Kunden hin ist out, weil ineffizient. Vielmehr muss der Kunde auf verschiedensten Kanälen in den Bann gezogen werden. Empfehlungsmarketing á la Tupperware wird an Bedeutung gewinnen.

Und – last but not least – Digitale Transformation wird nur dann gelingen, wenn wir vergessen. Vergessen, was gestern funktioniert hat. Alte Denk- und Verhaltensmuster vergessen. Mit dem Denken von gestern werden wir die Herausforderungen von morgen nicht meistern können.

Der 10. mbuf Jahreskongress am 16. & 17. April 2018 in Stuttgart wird Gelegenheit bieten, mit IT-Verantwortlichen aus den unterschiedlichsten Branchen über die Digitale Transformation zu diskutieren. Experten aus verschiedenen Bereichen werden ihre Sicht darstellen.
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